Wenn Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen belasten
Sie vermuten, Ihr Kind leidet an einer Lese-Rechtschreib-Störung (Legasthenie) oder Rechenstörung (Dyskalkulie)?
Ach wie schön wäre es, wenn das eigene Kind am Nachmittag entspannt zu Hause von seinen Erfolgserlebnissen in der Schule und dem neu gelernten Unterrichtsstoff berichtet! Die Hausaufgaben sind im besten Fall bereits im Hort erledigt oder werden selbstständig zu Hause erarbeitet.
Der Alltag vieler Familien sieht jedoch leider oft vollkommen gegensätzlich aus. Es kann viele Gründe geben, warum der Schulbesuch für das Kind und oft auch für die ganze Familie zu einer Belastung wird.
Einige Kindern und Jugendlichen fallen durch Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und/oder Rechnen auf. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen und zusammen gucken, was dahinterstecken kann.
Wie zeigt sich eine Lese-Rechtschreib-Störung?
Manchen Schülern fällt das Lesen lernen deutlich schwerer als ihren Mitschülern. Beim Lesen fällt das langsame Tempo auf und dass Buchstabe für Buchstabe das Wort erarbeitet wird.
Das Leseverständnis ist eingeschränkt, Fragen zu einem zuvor gelesenen Text werden oft fehlerhaft beantwortet.
Es können auch Probleme beim Schreiben von Wörtern und Texten auftreten, dabei fallen häufige Fehler und unterschiedliche Schreibweisen von gleichen Wörtern auf. Auch Schwierigkeiten beim Lernen von Laut-Buchstaben-Beziehungen werden oft deutlich.
Jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo und oft helfen gezielte Übungen, um Fortschritte zu erzielen. Einigen Eltern fällt jedoch auf, dass das vermehrte Üben im familiären Rahmen zu kaum einer Verbesserung führt, es scheint so, als ob das Kind das heute gelernte am nächsten Tag vergessen hat.
Bei Kindern und Jugendlichen mit erheblichen Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben ist es sinnvoll, eine ausführliche Diagnostik durchzuführen, mit deren Hilfe eine Lese- und Rechtschreibstörung (F81.0) oder eine isolierte Rechtschreibstörung (F81.1) festgestellt bzw. ausgeschlossen werden kann.
Wenn Zählen und Rechnen in der Schule schwerfallen
Auch können Schwierigkeiten beim Zählen, Rechnen und dem Verständnis von Mengen und mathematischen Zusammenhängen auftreten. Für diese Schüler ist oft das Schulfach Mathematik ein Graus und sie erleben Frustration im Umgang mit Zahlen. Auch hier bringt eine Diagnostik Klarheit und es kann das Vorhandensein einer Dyskalkulie/Rechenstörung (F81.2) überprüft werden.
Diese Diagnostik trägt den zugegebener Maßen etwas sperrigen Namen: Diagnostik umschriebener Entwicklungsstörungen schulischer Fähigkeiten.
Wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann
Lassen Sie uns zusammen einen Blick darauf werfen, wie so eine Diagnostik bei mir aussehen kann:
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Im Erstgespräch lernen wir uns kennen und Ihr Kind und Sie haben die Möglichkeit, von den Schulproblemen zu berichten.
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In einem zweiten Gespräch erfolgt die Anamneseerhebung mit den Eltern.
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Beim nächsten Termin wird eine Leistungsdiagnostik (Intelligenztest) durchgeführt.
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Schwierigkeiten beim Schreiben, Lesen und/ oder Rechnen können die Schüler stark belasten und Auswirkungen auf die psychische und soziale Entwicklung haben. Aus diesem Grund ist eine ganzheitliche Betrachtung unverzichtbar, dafür bietet die emotionale Diagnostik Zeit und Raum.
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Im Anschluss folgt die Lese/Rechtschreibdiagnostik und/oder die Rechendiagnostik.
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Die Diagnostik schließt mit einem ausführlichen Auswertungsgespräch ab und wir können gemeinsam die nächsten sinnvollen Schritte besprechen.
Auch wenn eine Lese- und Rechtschreibstörung, eine isolierte Rechtschreibstörung und eine Rechenstörung eine ernsthafte Herausforderung für die betroffenen Schüler, Eltern und Lehrer darstellt, können viele Kinder und Jugendliche lernen, damit umzugehen und ihre Potenziale zu entfalten.
Frühzeitige Erkennung und individueller Unterstützung sind die besten Voraussetzungen für den erfolgreichen Umgang mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie.